Schulabsentismus

Unter dem Begriff «Schulabsentismus» wird jegliches Fernbleiben vom Unterricht verstanden. Die Ursachen für das Fernbleiben sind vielfältig, wobei unterschieden wird zwischen Schulangst, Schulphobie (Trennungsangst), Schulschwänzen und Fernhalten von der Schule. Die zeitliche Dauer der Abwesenheit kann variieren, von einzelnen Lektionen, über einzelne Tage bis hin zu ganzen Wochen oder Monaten. Äusserungen von Schulunlust und eine verweigernde Arbeitshaltung können als Vorzeichen eines beginnenden Absentismus verstanden werden.

Absentismus betrifft nicht nur Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe, sondern kann auch im Kindergarten und der Primarstufe auftreten.

Schulabsentismus ist ein ernst zu nehmendes Problem. Einerseits stellt schulabsentes Verhalten rechtlich eine Verletzung der generellen Schulpflicht dar. Andererseits besteht die Gefahr, dass sich daraus eine länger anhaltende Abwesenheit entwickelt. Dies kann zu sozialer Isolation, schulischem Misserfolg oder Schulabbruch führen mit Folgen für die mentale Gesundheit und die berufliche Zukunft der Kinder und Jugendlichen.

Frühzeitiges Erkennen

Generell gilt: Bei mehr als 3 nicht zusammenhängenden Absenzen (egal ob entschuldigt oder nicht) innerhalb von 6 Schulwochen ist für die Schule ein genaueres Nachfragen angezeigt.

Gemeinsame Problemsicht

Bei absentem Verhalten spielen sowohl die Schule als auch das familiäre Umfeld zentrale Rollen. Dabei geht es nicht darum, die Schuld bei einer der Parteien zu suchen, sondern im Gespräch ein gemeinsames Problemverständnis zu erlangen, um Vereinbarungen treffen zu können, wie der künftige Schulbesuch wieder lückenlos funktionieren kann. Divergierende Sichtweisen zwischen Eltern und Schule verschärfen das Problem und begünstigen absentes Verhalten.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Schulabsentismus kann selbst für erfahrene Fachpersonen eine Herausforderung darstellen. Suchen Sie sich Beratung und Unterstützung. Wenden Sie sich als Eltern an die Klassenlehrperson. Beziehen Sie als Klassenlehrperson Schulleitung und Schulsozialarbeit zeitnah ein. Gemeinsam kann über den Einbezug weiterer Fachpersonen entschieden werden. Für ein wirkungsvolles Vorgehen braucht es den Einbezug der Eltern und des Schülers oder der Schülerin sowie eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit klarer Rollen- und Aufgabenverteilung.

Gemeinsames Ziel

Regelmässiger und angstfreier Schulbesuch der Schülerin oder des Schülers.

In interdisziplinärer Zusammenarbeit und in Anlehnung an bereits bestehende Ablaufschemata (Quellen siehe unten), stellen wir hier einen schematischen Ablauf bei Schulabsentismus zur Verfügung. Die Orientierung an diesen Schritten und den zeitlichen Dimensionen erachten wir aus interdisziplinärer Sicht als zielführend. Ziel ist, die schulischen Fachpersonen im herausfordernden Umgang mit Schulabsentismus zu sensibilisieren und (wieder) handlungsfähig zu machen.

Wir vom schulpsychologischen Dienst Horgen bieten sowohl für schulische Fachpersonen als auch für Eltern Beratung an zum Thema Schulabsentismus.

 

Der Inhalt dieser Infoseite zu Schulabsentismus basiert, in angepasster Weise, auf bereits bestehenden Leitfäden und Infomaterial zu diesem Thema.
Wir verweisen an diesem Punkt gerne für ausführlichere Infos auf diese Quellen.

Arbeitsgruppe Schulabsentismus des Kantons St. Gallen (2021/2022): Schulabsentismus. Informationen für Schulen, Eltern, Haus- und Kinderärzte

Arbeitsgruppe Schulabsentismus Stadt Zürich (2023). Empfehlung zum Vorgehen bei Schulabsentismus.

Kälin, Stephan (2023). Schulabsentismus – Ein Leitfaden für schulische Fachpersonen.

Wenden Sie sich mit Ihrem Anliegen direkt per Mail an uns und wir melden uns möglichst zeitnah bei Ihnen für eine individuelle Beratung. schulabsentismus@spdhorgen.ch